Veranstaltungsarchiv![]() ![]() Wann? Sonntag, 10.07.2022, 14:15 Uhr Wo? Start der Demonstration: Bahnhofsplatz Veranstaltung: Berliner Straße/Erich-Mühsam-Straße Was? Gedenkdemonstration vom Bahnhof zum Standort des ehem. KZ Oranienburg (Nähe Berliner Straße, Erich-Mühsam-Straße) und dort ab 15:15 Uhr eine Gedenkveranstaltung zum Jahrestag der Ermordung von Erich Mühsam. ![]() Picknick, Lesung, Musik, Gespräch. Auf dem Waldfriedhof Dahlem, 15195 Berlin, Hüttenweg 47, befindet sich die Grabstelle für Erich Mühsam und für seine Witwe Kreszentia (Zenzl) Mühsam. An Erichs 88. Todestag (Sonntag, 10. Juli 2022) trifft man sich in der Zeit von ca. 15 bis 18 Uhr dort. Picknick, Lesung, Musik, Gespräch. Es gelten die am 10.07.2022 aktuellen Hygienebestimmungen ÖPNV: BUS 115/ U 3 Oskar-Helene-Heim, BUS 285 bis Waldfriedhof Veranstalterin: Erich-Mühsam-Gesellschaft Lübeck e.V. ![]() den Geburtstag von Erich Mühsam Treffpunkt ist um 11.00 Uhr bei den Fahnenmasten zwischen dem Lindenplatz, wo Erich Mühsams Elternhaus steht und dem Holstentor. Die Fahnenmasten befinden sich in Richtung Stadt hinter der Puppenbrücke. Programmpunkte: - Ansprache Lienhard Böhning, 1. Vorsitzender der Erich-Mühsam-Gesellschaft - Grußwort des Bürgermeisters der Hansestadt Lübeck: Jan Lindenau - Hissen der Mühsam-Fahnen - Musik ![]() in Lübeck zu Leben und Werk von Erich Mühsam Ein Projekt der Kunsthistoriker:innen Esther-Maria Rittwagen, Pascal Simm, Adeline Henzschel Ort: Lübeck (Altstadt und Nördliche Wallhalbinsel) Gefördert durch: KulturFunke* und die Erich-Mühsam-Gesellschaft Wenn im Moment ein Hauch von Anarchie durch Lübecks Straßen weht, dann mag das an FREIGEIST MÜHSAM liegen - ein stadtweiter, multimedialer Rundgang, der den anarchistischen Schriftsteller, Bohemien, politischen Aktivisten und ruhelosen Freigeist an verschiedenen Orten seiner Heimatstadt vorstellt. Im öffentlichen Raum hängen jederzeit zugängliche Tafeln mit historischen Fotografien und Kurztexten sowie QR-Codes für Mini-Podcasts, die von Lübecker und Hamburger Schauspieler:innen eingesprochen wurden. Auch Erich Mühsams Einfluss auf Literatur, auf Punkmusik oder auf die Kunst ist Thema. Weitere Stationen stellen Freund:innen und Weggefährt:innen des Anarchisten vor wie z.B. Emmy Hennings, Ernst Toller und Else Lasker-Schüler. Beteiligte Institutionen sind z.B.: Löwenapotheke (Start), Katharineum, Hansemuseum, Hostel SchickSaal, Colestreet, Synagoge, TreibsAND, Kulturfunke-Quartier. Beim Buddenbrookhaus ist zudem eine Schaufensterausstellung entstanden und bei den Hafenschuppen und in der Glockengießerstraße großformatige Street Art Werke von LACUNA und Anton Engel. Der Flyer mit Stadtplan liegt an den Stationen und an vielen anderen Orten aus. ![]() Erich-Mühsam-Gesellschaft Frühjahr 2022 Termin: 11. - 13. März 2022 Ort: Theodor-Schwartz-Haus in Lübeck-Brodten Thema: "Kennst Du das Land, wo die Faschisten blühn!" ![]() literarisch-musikalisches Erich–Mühsam-Programm, 13.10.2021, Henni-Lehmann-Haus, Vitte Mitwirkende: Isabel Neuenfeldt (Akkordeon, Stimme), Susanne Miseré und Peter Bäß (Rezitation) Mittwoch, 13.10.2021, 19:00 h Henni-Lehmann-Haus, Vitte ![]() von Oskar Panizza, April bis September 2021 Am 28. September 2021 ist der 100. Todestag von Oskar Panizza (1853-1921). An dieser Stelle möchten wir auf eine vielversprechende Ringvorlesung hinweisen. Organisiert wird sie von Ass. Prof. Dr. Joela Jacobs und Dr. Nike Thurn. Die Ringvorlesung beginnt am 15. April 2021 und reicht bis zum Todestag. ![]() 17. Juli 2021, Berlin Hufeisern gegen Rechts lädt ein zum Gedenken an Erich Mühsam Samstag, den 17. Juli 2021, an der Hufeisentreppe, Fritz-Reuter-Allee 46 - 48 (Nähe U-Bhf. Blaschkoallee), Beginn: 15 Uhr Vor 87 Jahren wurde in der Nacht vom 9. zum 10. Juli 1934 unser ehemaliger Nachbar, der Dichter, Anarchist und Kriegsgegner Erich Mühsam, von den Nazis im KZ Oranienburg ermordet. "Wem kann ich klagen, der mit mir fühlt? Wem kann ich sagen, was in mir wühlt?“ Programmpunkte: - „Ich bin Jude und werde Jude bleiben, solange ich lebe.“ Mühsams Kampf gegen Rassismus und Antisemitismus - Grußwort von Lienhard Böhning, Vorsitzender der Erich-Mühsam-Gesellschaft - Ralf „Trotter“ Schmidt und Band stellen ihr Mühsam-Programm zum ersten Mal vor. „Da bin ich, öffne zögernd deine Tür.“ - Aus „Nacht über Deutschland“ von Clément Moreau zeigen wir den Erzählstrang Erich Mühsam in 10 Linolschnitten. Wir bitten um Beachtung der Infektionsschutzregeln. Informationen sind auch unter http://www.hufeiserngegenrechts.de/ zu finden. ![]() 10. Juli 2021, Berlin Zenzl und Erich Mühsams Genoss*innen und Freund*innen treffen sich am 10. Juli 2021, dem 87. Todestag von Erich Mühsam, ca. 15-18 Uhr an ihrem Ehrengrab auf dem Waldfriedhof Dahlem. Lesung, Gespräche, Picknick. Veranstalter*innen: Erich-Mühsam-Gesellschaft / Susanne Miseré und Peter Bäß Adresse: 14195 Berlin, Hüttenweg 47 Anfahrt: U3 bis Oskar-Helene-Heim, BUS 285 bis Am Waldfriedhof Die aktuell geltenden Hygieneregeln werden beachtet! ![]() rund um Erich Mühsam und die Bakuninhütte in Erfurt Vom 4. Oktober 2020 bis 30. Januar 2021 wird im im NaturFreundehaus Charlotte Eisenblätter in Erfurt eine Ausstellung über die Geschichte der Bakuninhütte gezeigt. Begleitend wird ein abwechslungsreiches Rahmenprogramm angeboten. Weitere Informationen sind auf der Homepage des Wandervereins Bakuninhütte oder der Homepage der NaturFreunde Thüringen zu finden: - Homepage Wanderverein Bakuninhütte - Homepage Naturfreunde Thüringen ![]() Waldfriedhof Berlin-Dahlem Wie jedes Jahr treffen sich Freund*innen Erich Mühsams am 10. Juli (Todestag 1934) zwischen ca. 15 und ca. 18 Uhr auf dem Waldfriedhof Dahlem an Zenzls und seinem Grab. Es ist ein informelles Gedenken mit Picknick, Musik, Lesung von Mühsamtexten, Gesprächen - ohne Programm, ohne Service. Im Friedhofseingang befindet sich eine Tafel mit Lageplan der Ehrengräber. Es gelten der Pandemie wegen die Hygieneschutzrichtlinien: Masken mitbringen, Abstand wahren. Waldfriedhof Dahlem: 14195 Berlin, Hüttenweg 47 Öffentliche Verkehrsmittel: U3 Bhf. Oskar-Helene-Heim Bus - 285 hält Oskar-Helene-Heim und endet am Waldfriedhof ![]() Literaturseminar: 28. Juni - 3. Juli 2020, Rohr bei Meiningen Im Rahmen der Seminarreihe "Literatur an Ort und Stelle" findet im Sommer 2020 unter der Leitung von Claudia Rouvel und dem EMG-Mitglied Rudolf Wenzel auch eine Veranstaltung zu Erich Mühsam in Rohr bei Meiningen statt. ![]() Weitere interessante Veranstaltungen dieser Seminarreihe sind auf folgendem Flyer zu finden: Jahresprogramm "Literatur an Ort und Stelle" 2020 ![]() Vom 7. - 9. Februar 2020 finden in Winterthur (Schweiz) zum zehnten Mal die Anarchietage statt. Das Programm bietet auch dieses Mal eine vielfältige Palette an Workshops, Vorträgen und Diskussionen - dieses Jahr zum Thema "Klimakrise! Widerstand und Perspektiven". ![]() Medaillonhaus der Stiftung Herzogtum Lauenburg (Mölln) Die Erich-Mühsam-Gesellschaft und Detlef Romey laden ein zur Lesung! Programm - Begrüẞung durch Lienhard Böhning, 1. Vorsitzender der Erich-Mühsam-Gesellschaft - Detlef Romey zu Lina Woiwode und Erich Mühsam - Lesung aus dem Buch "Die Schöne und der Anarchist" - Carsten Schienke – Fotoshow zu Lina Woiwode und Erich Mühsam Datum: Freitag, 8. November 2019 Zeit: 19.30 Uhr Ort: Vortragssaal Medaillonhaus der Stiftung Herzogtum Lauenburg, Hauptstraẞe 150, 23879 Mölln ![]() ![]() Erich-Mühsam-Programm: 14.10.2019, Henni-Lehmann-Haus (Insel Hiddensee) Mitwirkende: Isabel Neuenfeldt, Susanne Miseré und Peter Bäß Der Autor von Gedichten, Dramen, Romanen, Satiren, der unbeugsame Anarchist, Kriegsgegner und Antifaschist, Mitbegründer der Bayerischen Räterepublik, Agitator und Buchillustrator hinterließ der Nachwelt ein äußerst vielfältiges hochaktuelles Oeuvre. Orientiert an seinen Lebensdaten wird dies dem Publikum vermittelt. Datum: Montag, 14.10.2019 Zeit: 19.00 Uhr Ort: Henni-Lehmann-Haus, 18565 Vitte / Insel Hiddensee ![]() Erich Mühsam - Lieder-Songs-Gedichte: 10.08.2019, Treppe am Hufeisenteich (Berlin) Zum 85. Jahrestag seiner Ermordung erinnern wir an den Dichter und Revolutionär Erich Mühsam mit einer Aufführung des Weber-Herzog-Musiktheaters. Das Grußwort spricht Sabine Lueken von der Erich-Mühsam-Gesellschaft. Eintritt frei - Spende erbeten. Datum: Samstag, 10.08.2019 Zeit: 15.00 Uhr Ort: Treppe am Hufeisenteich, Fritz-Reuter-Allee, 12359 Berlin (U7 Blaschkoallee oder Parchimer Allee) Flyer der Veranstaltung als PDF ![]() Zenzl und Erich Mühsam, 10.07.2019, Waldfriedhof Dahlem (Berlin) Zu Erich Mühsams 85. Todestag findet auf dem Waldfriedhof Dahlem wieder das traditionelle Picknick im Sinne von Zenzl und Erich Mühsam statt: Spontane Rezitation von Mühsam-Texten, Begegnung, Gespräch. ![]() Gesellschaft: 24. - 26.05.2019, Theodor-Schwartz-Haus (Lübeck-Brodten) Termin: Freitag, 24.05.2019 bis Sonntag, 26.05.2019 Ort: Theodor-Schwartz-Haus, Wedenberg 2-4, 23570 Lübeck-Brodten Thema: Matrosen, Dichter, Revolutionäre. Die Novemberrevolution und was daraus wurde. Wir haben auf dieser Tagung die einzelnen Stationen der Ereignisse des "revolutionären Jahres 1919" näher beleuchtet. Ein Schwerpunkt war auch die Räterepublik in München und die Rolle Erich Mühsams. ![]() 17.04.2019, Café SOFA (Lübeck) Erich Mühsam war Kabarettist und Anarchist. Wolfgang Bremer blickt an diesem Abend zurück auf Erich Mühsam und auf die Rolle Lübecks in der Kabarett- und Kulturszene der 20er Jahre. Werner Engels präsentiert dazu Gedichtinterpretationen und eigene Kompositionen live mit Gesang am Klavier. ![]() Erich-Mühsam-Programm: 12.04.2019, Café Sibylle (Berlin) Mitwirkende: Isabel Neuenfeldt (Akkordeon, Stimme), Susanne Miseré und Peter Bäß (Rezitation) ![]() Erich-Mühsam-Abend in der Hellen Panke (Berlin) mit Hannes Zerbe und Bernd Ludwig, 26. Februar 2019 Literarisch-musikalische Lesung mit dem Musiker und Komponisten Hannes Zerbe und dem Schaupieler Bernd Ludwig Dienstag, 26. Februar 2019, 19:00 - 21:00, Helle Panke e.V. – Rosa-Luxemburg-Stiftung Berlin, Kopenhagener Str. 9, 10437 Berlin ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() Einladung zur Ausstellung „Baby, I‘m an Anarchist“ von Nadine Scherer im Haus der Jugend Zehlendorf Anarchie, Chaos, Randale – nicht selten werden diese Begriffe wie selbstverständlich aneinandergereiht. Doch was bedeutet eigentlich Anarchie? Ist Anarchismus wirklich eine politische Theorie, die für nichts anderes als Chaos und Unordnung steht? Oder ist das vielleicht nur ein großes Missverständnis? Die Berliner Kommunikationsdesignerin Nadine Scherer gewährt mit ihrer mobil konzipierten Ausstellung „Baby, I‘m an Anarchist“ Einblicke in die vielfältigen Facetten von Anarchie und Anarchismus und lässt dabei unterschiedlichste Protagonisten der Anarchismusszene zu Wort kommen. „Baby, I‘m an Anarchist“ ist vom 5. Oktober bis 8. November 2018 im Haus der Jugend Zehlendorf zu sehen. Die Eröffnungsveranstaltung mit Vorträgen über anarchistische Theorie und Geschichte von Philippe Kellermann, Herausgeber der Zeitschrift „Ne znam – Zeitschrift für Anarchismusforschung“, und über den Spanischen Bürgerkrieg von Carolina Böhm, Stadträtin für Jugend und Gesundheit, findet am 5. Oktober um 19.30 Uhr statt. Der Eintritt ist kostenlos. Die Ausstellung kann bis 8. November zu den regulären Öffnungszeiten des Hauses der Jugend Zehlendorf besichtigt werden. Bei Gruppenbesuchen wird um eine telefonische Anmeldung im Haus der Jugend gebeten: 0 30/80 90 99 13 Datum der Eröffnung: 5. Oktober 2018. 19.30 Uhr Dauer der Ausstellung: 5. Oktober - 8. November 2018 Ort: Haus der Jugend Zehlendorf Argentinische Allee 28 14163 Berlin Ansprechpartner: Alexander Skoczowsky, Nadine Scherer Information: Haus der Jugend/Alexander Skoczowsky: 0 30/80 90 99 13 Nadine Scherer: imananarchist@freenet.de Öffnungszeiten der Ausstellung: Mo von 15-21 Uhr Di-Fr von 16-22 Uhr Eintritt: frei ![]() Mitgliederbrief Juni 2018 Liebe Mitglieder der Erich-Mühsam-Gesellschaft, was lange währt wird endlich gut – der Tagungsband der Jahrestagung ist fertig! Es war diesmal etwas schwierig, die Manuskripte einiger Referentinnen und Referenten zu bekommen. Aber nun liegt die Schrift Nr. 44 der Erich-Mühsam-Gesellschaft vor. Wir wünschen viel Freude bei der Lektüre! Nachbestellungen sind ebenfalls willkommen und gewünscht! Gleichzeitig laden wir ein zur Jahrestagung 2018 der Erich-Mühsam-Gesellschaft e.V. , die in diesem Jahr vom 31.8. - 2.9.2018 im Theodor-Schwartz-Haus in Lübeck/Brodten unter dem Titel „Die Waffen nieder! – Friedensbewegungen im Umfeld des 1. Weltkrieges“ stattfindet . Da die Tagung in diesem Jahr in Lübeck stattfindet, erhoffen wir uns auch viele Tagesgäste aus Lübeck. Wir wollen uns mit Friedensbewegungen vor, während und nach dem 1. Weltkrieg auseinandersetzen. Es wird über Menschen referiert werden wie Bertha von Suttner, Alfred H. Fried und Clara Zetkin, die sich in besonderem Maße für den Frieden eingesetzt haben. Auch über den Friedenskongress in Den Haag 1915, der von Frauen wie Lida Gustava Heymann und Anita Augspurg mit initiiert wurde, soll berichtet und diskutiert werden. Als Abschlussreferat wird über Friedensbewegungen heute die Verknüpfung mit der Gegenwart hergestellt. Die Verbindung zur Gegenwart halten wir für besonders wichtig, da die Welt in der jetzigen Zeit von Spannungen, Konflikten und Kriegen bedroht ist. Umso wichtiger ist es, Menschen für dieses Thema zu sensibilisieren. Während der Tagung werden wir uns an einem Nachmittag bei einer Stadtführung auf die Spuren Erich Mühsams in Lübeck begeben, die sicher nicht nur, aber besonders für auswärtige Besucher interessant sein wird. Die Führung endet im Buddenbrookhaus. Das Lübecker Museum wird erweitert und umgebaut. Unsere Geschäftsstelle befindet sich hier und wir bekommen große Unterstützung für unsere Arbeit. Erich Mühsam wird in der neuen Ausstellung einen festen Platz bekommen. Im Planungsgremium waren im Dezember 2017 drei Experten eingeladen, und zwar für Thomas Mann, Heinrich Mann und Erich Mühsam. Sie haben gemeinsam mit der Leitung des Buddenbrookhauses ein erstes Konzept für die neue Dauerausstellung erarbeitet. Die Leiterin Dr. Birte Lipinski wird den TeilnehmerInnen der Tagung einen Einblick in die Planungen, insbesondere in Bezug auf Erich Mühsam geben. Die Tagung wird sicher sehr interessant werden und wir bitten um baldige Anmeldung mit dem Anmeldebogen (PDF-Datei). Während der Tagung findet auch die Jahresmitgliederversammlung 2018 mit Vorstandswahlen statt. Da Mitglieder des jetzigen Vorstands ausscheiden, hoffen wir auf eine hohe Bereitschaft für den Vorstand zu kandidieren. Es wäre zu begrüßen, wenn möglichst viele Bewerbungen und auch Vorschläge für den Vorstand bis 3 Wochen vor Tagungsbeginn per Email oder Post mitgeteilt würden. ![]() Programm der Tagung der Erich-Mühsam-Gesellschaft vom 31.8.-2.9.2018 im Theodor-Schwartz-Haus in Lübeck/Brodten ![]() Comic-Lesung mit Musikfragmenten – Jan Bachmann 04. APRIL, 19:00 - 20:30 KOSMOS Lagerstrasse 104, 8004 Zürich, Switzerland «Mühsam – Ein Anarchist in Anführungszeichen» Der junge Poet und Anarchist Erich Mühsam fährt im Sommer 1910 zur Kur in die Schweiz. Nicht einmal er selbst ahnt, dass er neun Jahre später die Münchner Räterepublik ausrufen wird. Das schweizerische Umfeld interessiert sich genauso wenig für seine revolutionären Talente wie die weiblichen Kurgäste für seine Avancen. Ihm bleibt allein sein Tagebuch. Auszüge daraus hat der Basler Zeichner Jan Bachmann nun mit feinem Humor in einen Comic übersetzt und in Mühsam'scher Manier ein bisschen was dazu fabuliert. Der Basler Jan Bachmann (*1986) fand seinen Weg zum Comic über den Film. Er hat an der Deutschen Film- und Fernsehakademie in Berlin studiert und war mit dem Kurzfilm «Man müsste Räuber sein oder zumindest Sprengmeister» 2015 für den Preis der Deutschen Filmkritik nominiert. Für «Mühsam» erhielt er im April 2017 das Comic-Förderstipendium der Deutschschweizer Städte. Aktuell arbeitet er an «Der Berg der nackten Wahrheiten» über den Monte Verità im Jahre 1900. Eintritt frei ![]() Veranstaltung in Berlin ![]() ![]() ![]() Veranstaltung in Lübeck: Herzliche Einladung zum „Roten Salon“ Erich Mühsam und die SPD Liebe Freundinnen, liebe Freunde, Liebe Genossinnen und Genossen! Am 06. Apri 1878l wurde Erich Mühsam geboren. Der Anarchist, Schriftsteller, Publizist und politische Aktivist wuchs in Lübeck auf. Er war Schüler am Katharineum. Erich Mühsam wurde kurz nach der nationalsozialistischen Machtergreifung von den Nazis verhaftet und am 10. Juli 1934 im KZ Oranienburg ermordet. Gemeinsam mit der Erich Mühsam Gesellschaft soll mit diesem Roten Salon an das Leben und politische Wirken von Erich Mühsam erinnert werden. „ Erich Mühsam und die SPD“ Freitag, 06.04.2018 um 19 Uhr „Diele „- Mengstrasse 41- 43, Lübeck Der kaufm. Direktor des Theaters Lübeck Christian Schwandt wird mit einem Vortrag in Leben und politisches Wirken von Erich Mühsam einführen. Der lübecker Musiker Stefan Fleck wird vertonte Verse von Erich Mühsam vortragen. Die Erich Mühsam Gesellschaft Lübeck und ich würden uns freuen, Sie/ Euch am 06. April begrüßen zu können. Mit besten Grüßen Wolfgang Baasch ( MdL) und Lienhard Böhning (1. Vorsitzender EMG e.V) Wir bitten um Anmeldung bis zum 30.03.2018 per Mail unter baasch@spd-luebeck.de oder telefonisch unter 0451 7027220 ![]() Veranstaltung gemeinsam mit dem Industriemuseum Geschichtswerkstatt Herrenwyk: ![]() Er war ein wahrer „Bürgerschreck“. Schon als Schüler wurde Erich Mühsam (1978-1934) wegen „sozialistischer Umtriebe“ der Schule verwiesen. Auch später ging er immer seinen sehr eigenen Weg. Sei es als Dichter und Kabarettautor in Berlin, als Mitglied der Münchener Boheme (ab 1909), als Kriegsgegner oder als Agitator zur Zeit der Münchener Räterepublik 1919. Nach Verbüßung einer mehrjährigen Festungshaft trat Mühsam ab Mitte der 1920 er Jahre als Herausgeber der anarchistischen Zeitschrift „Fanal“, als Theaterautor und als unerschrockener Kämpfer für die Menschenrechte und gegen den Faschismus in Erscheinung. Unmittelbar nach dem Reichstagsbrand im Februar 1933 wurde Mühsam von den Nazis verhaftet. Auch während der 17-monatigen Leidenszeit in verschiedenen KZs konnte sein freiheitlicher Wille nicht gebrochen werden. Hans-Walter Fechtel (Gitarre, Gesang) und Arndt Gutzeit (Rezitation, Gesang) zeichnen den Lebens- und Leidensweg von Erich Mühsam zu dessen 140. Geburtstag in Liedern, Texten und Gedichten nach. Ein berührender Abend mit vielen aktuellen Bezügen, in Kooperation mit der Erich-Mühsam-Gesellschaft Lübeck. Industriemuseum Geschichtswerkstatt Herrenwyk Kokerstr. 1-3, 23569 Lübeck. 4. Mai 2018 19:30 Uhr Der Eintritt beträgt 6 €, ermäßigt 4,50 € / Anmeldung nicht erforderlich ![]() Sonderausstellung ![]() Wir möchten auf die Ausstellung in Gotha über die Bakuninhütte in Meiningen hinweisen. Einige werden sich erinnern, dass wir 2015 eine gemeinsame Tagung mit dem Wanderverein Bakuninhütte e.V. in Meiningen hatten, da auch Erich Mühsam dort die Hütte besucht hat. Achtung!! Spannender Vortrag über die Geschichte des Kabaretts „DISTEL“ von einem großen Kenner der Materie: Jürgen Klammer, veranstaltet von der Erich-Mühsam-Gesellschaft und der Gemeinnützigen Gesellschaft Lübeck, Königstr.5 am 10. Oktober 2017 Beginn 19.30 Uhr Eintritt frei Erich Mühsam würde als Freund des Kabaretts sicher diesen Vortrag besuchen. ![]() ![]() Freitag 27.10. / 19:00 h Isabel Neuenfeldt - Susanne Misere - Peter Bäß SICH FÜGEN HEISST LÜGEN Literarisch-Musikalisches Erich-Mühsam-Programm Der Autor von Gedichten, Dramen, Romanen, Satiren, der unbeugsame Anarchist, Kriegsgegner und Antifaschist, Mitbegründer der Bayerischen Räterepublik, Agitator und Buchillustrator hinterließ der Nachwelt ein äußerst vielfältiges hochaktuelles Oeuvre. Orientiert an seinen Lebensdaten wird dies dem Publikum vermittelt. Henni-Lehmann-Haus 18565 Vitte/ Insel Hiddensee ![]() Liebe Mitglieder und Freundinnen und Freunde, „Missratene Söhne?!“ Generationskonflikte als Gesellschaftskritik – das ist das Thema der Jahrestagung der Erich-Mühsam-Gesellschaft e.V. vom 22. bis 24. September 2017 in der Gustav-Heinemann-Bildungsstätte in 23714 Bad Malente, Schweizer Straße 58 Historisch gesehen beinhalten Generationskonflikte auch immer Konflikte an gesellschaftlichen Zuständen. Sie lassen sich nicht in die Zeitdifferenzen von der einen zur anderen Generation einengen und schon gar nicht auf den familiären Kontext allein beschränken. Söhne und Töchter, die von den vorgefundenen und gesellschaftlich vermittelten familiären Normen und Strukturen abweichen, werden oftmals mit abfälligen und ausgrenzenden Attributen belegt. Wir gehen auf der Jahrestagung der Frage der dahinter stehenden bestehenden Machtstrukturen nach. Inwieweit wird die Macht der Eltern und die Macht der staatlichen und damit verbundenen gesellschaftlichen „Eliten“ durch ungehorsame, ungehörige aufmüpfige Kinder hinterfragt und angekratzt? Mit der Antwort der oftmals brutalen Macht der Mächtigen durch Diffamierung, Isolierung, etc. bis hin zur brutalen physischen Gewaltanwendung. Wir hoffen, wir haben die Neugierde auf die Tagung geweckt und freuen uns auf zahlreiche Anmeldungen. Herzliche Grüße Lienhard Böhning 1.Vorsitzender Wir konnten diese Referentinnen und Referenten für Vorträge und Lesungen gewinnen: - Dr. Jens-Fietje Dwars (Jena): Johannes R. Becher --> „Siehst Du nicht, Vater ....“ Heinrich, Johannes und John Becher. Vom Fluch der Vaterschaft und was die Politik daraus macht. - Kerstin Klein (Lübeck): Klaus Mann ---> „ Ja, die Kinder, sie sündigen auf die Namen der Väter !“ Generationskonflikte im Hause Thomas Manns - Dr, Carolin Kosuch (Rom): Gustav Landauer ---> Ein missratener Sohn ? Gustav Landauer zwischen jüdischem Bürgertum und Anarchismus - Prof. Dr. Johannes Pankau (Oldenburg): Frank Wedekind ---> Dressur und Entfesselung - die Sprengkraft des Generationenkonfliktes in Wedekinds Drama - Christian Schwandt (Lübeck): Franz Jung ---> „Aufbruch und Ausbruch“ - Ein Portrait des Schriftstellers und Journalisten Franz Jung - Dr. Henrik Yde (Kopenhagen): Martin Andersen Nexö ---> Reisebuch „Sonnentage“ und sein epochemachendes Zusammentreffen mit spanischen Anarchisten 1903 - Rudolf Wenzel und Claudia Rouvel (Berlin) : ---> Klaus Mann: „Mich liebt keiner, ich bin allein wie ein Tier“ Lesung aus dem Roman: „Der fromme Tanz“ Zum Organisatorischen: Die Gebühren für Unterkunft, Verpflegung und Tagung betragen 149,00 € (+ 10,00 € )Einzelzimmerzuschlag pro Nacht). Für Mitglieder der Erich-Mühsam-Gesellschaft ermäßigt sich die Gebühr auf 109,00 € (+ 10,00 € Einzelzimmerzuschlag pro Nacht). Die Tagungsgebühren sind bis zum 01.September 2017 auf das Konto der Erich-Mühsam-Gesellschaft (Sparkasse zu Lübeck IBAN: DE 75 2305 0101 0001 0344 38 BIC: NOL ADE21SPL) zu überweisen. Anreise am 22.9.2017 bis 17.00 Uhr, Abreise am 24.9.2017 nach dem Mittagessen. Anmeldeschluss ist der 01.September 2017 ANREISE MIT ÖFFENTLICHEN VERKEHRSMITTELN Der Bahnhof Bad Malente-Gremsmühlen wird von Lübeck und Kiel aus halbstündlich angefahren. Vom Bahnhof Malente fährt die Buslinie 5506 der NOB zur Bildungsstätte. Ein Taxi vom Bahnhof zur Bildungsstätte kostet ca. 8,- € Z.B. Fa. Boehnke 04523/2323, Fa. Hagel 04523/3011, Fa Maerz 04523/7777. Wir empfehlen eine vorherige Reservierung. ANFAHRT MIT DEM AUTO Über die Autobahn Hamburg–Puttgarden (A 1) Abfahrt Eutin, dann über die B 76 nach Eutin, von dort weiter nach Malente. Durch Malente in Richtung Sielbeck/Ukleisee. Ca. 500 m nach dem Ortsausgangsschild von Bad Malente liegt die Bildungsstätte rechts am Kellersee. ÜBER DIE AUTOBAHN HAMBURG-FLENSBURG (A7) Ab Neumünster über die B 430 nach Plön, von dort über die B 76 in Richtung Eutin. Hinter Plön nach links Richtung Malente abbiegen. Durch Malente in Richtung Sielbeck/Ukleisee. Ca. 500 m nach dem Ortsausgangsschild von Bad Malente liegt die Bildungsstätte rechts am Kellersee. Achten Sie bitte in Bad Malente auf Sammel-Hinweistafeln mit den blauen Schildern Heinemann-Bildungsstätte Hier klicken für das Anmeldeformular (PDF-Datei bitte ausdrucken und versenden). ![]() Erich-Mühsam-Preis 2016 Der Erich-Mühsam-Preis wurde in diesem Jahr verliehen an Konstantin Wecker Liedermacher, Poet, philosophierender Musiker, musizierender Philosoph, Aktivist, Anarchist Der Erich-Mühsam-Förderpreis wurde verliehen an das Lübecker Flüchtlingsforum Beide Preise wurden gestiftet von Frank-Thomas Gaulin. Die öffentliche Preisverleihung am 14.10.2016 fand in der Lübecker Musik- und Kongresshalle einen würdigen Rahmen. ![]() Der 1. Vorsitzende der Erich-Mühsam-Gesellschaft, Lienhard Böhning, begrüßte Preisträger und Gäste. Zahlreiche Besucherinnen und Besucher waren von den Reden der Laudatoren begeistert. Die Laudatio für das Lübecker Flüchtlingsforum hielt der Flüchtlingsbeauftragte des Landes Schleswig-Holstein: Stefan Schmidt. Die Laudatio für Konstantin Wecker hielt der Geschäftsführende Direktor des Theater Lübecks: Christian Schwandt. Am Abend begeisterte Konstantin Wecker die Besucherinnen und Besucher mit einem beeindruckenden Konzert. Er eröffnete das Konzert mit dem Mühsam-Gedicht „Der Revoluzzer“ Der Abend klang aus mit einer Begegnung Weckers mit Flüchtlingen auf der „Walli“ ( Alternative Lübeck: Zentrum interkultureller , antifaschistischer und autonomer Kultur und Politik in Lübeck ). Wer die Reden des Vorsitzenden und der Laudatoren nachlesen will, findet sie hier im Anschluss - ergänzt von einer Reaktion Konstantin Weckers auf die Nachricht der Preisverleihung. ![]() Begrüßung des 1. Vorsitzenden Lienhard Böhning zur Verleihung des Erich-Mühsam-Preises 2016 an Konstantin Wecker und des Erich Mühsam-Förderpreises 2016 an das Lübecker Flüchtlingsforum am 14. Oktober 2014 in der Musik- und Kongresshalle Lübeck „Der Kampf aller gegen alle ist kein Ringen um den Preis der Schönheit, der inneren Freiheit, der Kultur – sondern eine groteske Balgerei um die größte Kartoffel. Auf der einen Seite Hunger, Elend, Verkommenheit, auf der anderen Seite geschmackloser Luxus, plumpe Kraftprotzerei, schamlose Ausbeutung.“ (Erich Mühsam, Appell an den Geist, Mai 1911) Guten Abend meine Damen und Herren, liebe Freundinnen und liebe Freunde der Erich-Mühsam-Gesellschaft! Als Vorsitzender und im Namen des Vorstands der Erich-Mühsam-Gesellschaft heiße ich Sie herzlich willkommen zur Verleihung des Erich-Mühsam-Preises und des Erich-Mühsam-Förderpreises 2016. Die Erich-Mühsam-Gesellschaft pflegt neben der Verleihung dieser Preise das Andenken des anarchistischen Schriftstellers Erich Mühsam, die Verbreitung seines Werks und die Förderung von Bestrebungen im Sinne Erich Mühsams für Frieden, Menschenwürde und soziale Gerechtigkeit. Unbeschränkte Freiheit im Leben und Denken sowie der Kampf für Gerechtigkeit und Kultur waren Mühsams Kernthemen. Zwar entwickelte sich seine politische Weltsicht mit den gesellschaftlichen Brüchen, die er erlebte, aber zum revolutionären Anarchisten wurde er nicht erst mit den Jahren, er war es von Anfang an. Bereits 1902 verkündete er in der anarchistischen Zeitschrift Der arme Teufel seine Motivation, ja, sein ganzes Programm, dem er lebenslang treu bleiben sollte: „Nolo will ich mich nennen – nolo: Ich will nicht! Nein, ich will in der Tat nicht! Nein, ich will nicht mehr all die unnötigen Leiden sehn, deren die Welt so übervoll ist.“ Erich Mühsam quälten viele Fragen seiner Zeit, weil er Antworten suchte, um auch handeln zu können. „Ich bin ein Pilger, der sein Ziel nicht kennt.“ Er sollte es bis zu seiner grausamen Ermordung 1934 im KZ Oranienburg bleiben. Es mag sein, dass den meisten Menschen zu Erich Mühsam kaum mehr einfällt als das lustige Gedicht vom „Revoluzzer“. Sein Andenken und sein Werk sind jedoch bis heute lebendig geblieben und erfahren u.a. durch die Herausgabe seiner Tagebücher eine neue Renaissance. Die Bedeutung von Mühsams literarischem Werk liegt darin, dass hier die Literatur nie Selbstzweck, sondern Ausdrucksform einer klaren politischen Haltung ist. Die Begeisterungsfähigkeit, die Liebe und der Zorn, von denen seine Texte durchtränkt sind, haben diese schon zu seinen Lebzeiten einzigartig gemacht, besitzen geistige Strahlkraft und wirken bis heute. Er war kein Theoretiker, sondern Propagandist einer besseren Welt, und in diesem Metier war er unschlagbar, gerade weil er sich keinen Direktiven oder strategischen Erwägungen unterordnen konnte und wollte. Man mag nicht alle Positionen Erich Mühsams teilen, die Haltung jedoch, die ihnen zu¬grunde liegt, ist heute so nötig wie damals. In diesem Sinne sollten wir seinen Satz verstehen: „Menschen lasst die Toten ruhn / und erfüllt ihr Hoffen!“ Ich komme zu den Hauptpersonen des heutigen Abends: Herzlich willkommen Konstantin Wecker als Preisträger des Erich-Mühsam-Preises 2016. Ebenso herzlich willkommen das Lübecker Flüchtlingsforum und seine Mitglieder als Preisträger des Erich-Mühsam-Förderpreises. Ohne den Laudationen vorgreifen zu wollen: Beide Preisträger verkörpern in der heutigen Zeit in Wort und Tat die Haltung Erich Mühsams in idealer Weise. Als Laudatoren begrüße ich sehr herzlich Christian Schwandt, den geschäftsführenden Direktor des Theater Lübeck und profunden Kenner der Tagebücher Erich Mühsams sowie Stefan Schmidt, den Flüchtlingsbeauftragten des Landes Schleswig-Holstein. Frank-Thomas Gaulin gilt unser besonderer Dank. Vielen Dank Frank-Thomas, dass Du wie immer die Preise gestiftet hast, wieder ohne dem Vorstand der Erich-Mühsam-Gesellschaft als diesjähriger Jury bei der Wahl der Preisträger Vorgaben zu machen oder in irgendeiner Weise zu beeinflussen. Meinen Vorstandskolleginnen und –kollegen danke ich für die intensive und engagierte Diskussion bei der Preisträgerfindung. Ich freue mich die Bundestagsabgeordnete Frau Hiller-Ohm, den Landtagsabgeordneten Wolfgang Baasch und den Fraktionsvorsitzenden der SPD-Bürgerschaftsfraktion Jan Lindenau begrüßen zu können. Für die musikalische Umrahmung sorgt „Troubaduo“ mit Jana Nitsch und Marcus Bertold, die wir nun hören. Gerne möchte ich ihnen schon jetzt für die musikalischen Delikatessen danken. Ihnen danke ich für Ihre Aufmerksamkeit. ![]() Laudatio im Rahmen der Veranstaltung der Erich-Mühsam-Gesellschaft e.V. am 14. Oktober 2016 in der MuK Förderpreisverleihung an das Lübecker Flüchtlingsforum Sehr geehrte Damen und Herren, erst einmal möchte ich mich recht herzlich dafür bedanken, dass mir von der Erich-Mühsam-Gesellschaft die Möglichkeit gegeben worden ist, am heutigen Freitag in den Räumen der MuK im Rahmen der Verleihung des Förderpreises eine Laudation für das Lübecker Flüchtlingsforum zu halten. Wenn ich das Lebenswerk des im KZ Oranienburg ermordeten Lübeckers Erich Mühsam betrachte und die Inhalte für die dieser, durch und durch, politisch agierende Mann gestanden hat, finde ich es überzeugend, dass Ihre Erich-Mühsam-Gesellschaft das humanitäre, aber insbesondere auch politische Agieren des Flüchtlingsforums honoriert. Besonders bedanke ich mich auch schon einmal stellvertretend für das Flüchtlingsforum bei Herrn Frank-Thomas Gaulin für das Preisgeld. Aus meiner Sicht geht es nicht „nur“ um das Fördergeld, sondern um die Anerkennung des politischen Engagement des Flüchtlingsforums und die wenn auch vielleicht nur indirekt gemachte Verbindung zu Erich Mühsam. Das ist aus meiner Sicht ein starkes Signal. Ich möchte mit einem Liedtitel des Hauptpreisträgers Konstantin Wecker die Arbeit des Flüchtlingsforums benennen als „Genug ist nicht genug“. Der gemeinnützige Verein "Lübecker Flüchtlingsforum e.V." wurde 1997 gegründet, er ging hervor aus der "Flüchtlings-AG". Nach dem Brandanschlag in der Hafenstrasse 1996 engagierten sich viele Menschen in Lübeck. Ich persönlich habe Kontakt mit dem Flüchtlingsforum seit den Vorkommnissen um die Cap Anamur im Jahr 2004 und durch das Flüchtlingsforum eine große Solidarität erfahren u.A. durch die Kampagne „Lübeck liegt am Mittelmeer“ . Die Mitarbeiter meiner Dienststelle haben seit Ende der 90er-Jahre des letzten Jahrhunderts immer mal wieder mit dem Flüchtlingsforum zusammengearbeitet. Aus meiner Sicht ist das Flüchtlingsforum nicht nur eine Beratungsstelle für Flüchtlinge und andere Migranten oder ein im weitesten Sinne Bildungsträger der über politische Situationen von Schutzsuchenden und deren Lebenssituation in den Herkunftsländern, und deren Gründen zu fliehen informiert, sowie die Lebenssituation vor Ort thematisiert und kritisiert, sondern ein, wenn nicht der entscheidende, Player in Sachen Flüchtlingssolidaritätsarbeit in Lübeck. Vom Flüchtlingsforum kamen immer wieder politische Initiativen, Bekenntnisse im Hinblick auf eine engagierte Flüchtlingssolidaritätsarbeit und handfeste konkrete Unterstützungsarbeit. Ich selbst vertrauer hier dem Forum so sehr, dass ich fast ungesehen schon einige Male als Mitunterzeichner fungiert habe bei Initiativen, und das sehr gerne. Über viele Jahre hat das Flüchtlingsforum auf die schlechte Wohnsituation von Geflüchteten in Gemeinschaftsunterkünften und der Erstaufnahmeeinrichtung mittels Ausstellungen, Infotischen, Aktionen und Veranstaltungen hingewiesen. Das Flüchtlingsforum hat vielfach auf die totbringenden Auswirkungen der „Sicherung der Außengrenzen Europas“ hingewiesen, und dagegen protestiert. Hierbei wurde auch immer die Forderung nach offenen Grenzen gestellt. Nicht nur die Erinnerung an den Brandanschlag in der Hafenstrasse wurde durch das Flüchtlingsforum wachgehalten, sondern es wurde auch mobilisiert gegen rassistische Strukturen, den jahrelang stattfindenden Aufmarsch rechter Gruppen und Alltagsrassismus. Konkrete Hilfe wurde und wird geleistet bei Kirchenasylen, in der Beratungsarbeit und bei Schulungen. Die Außenwirkung des Flüchtlingsforums ist beachtlich angesichts der personellen Situation In den ersten Jahren des Flüchtlingsforums war die Arbeit ausschließlich ehrenamtlich und es kamen wöchentlich bis zu 20 – 30 hilfesuchende Menschen. Anfang der 2000er Jahre wurden dem Flüchtlingsforum bis zu 3 Stellen für eine professionelle Migrationsberatung durch das Land finanziert - diese Beratung gab es bis 2006, dann wurde das Geld gestrichen. - die Beratung wurde vom Land in diesem Umfang in Lübeck nicht mehr für notwendig gehalten. Seit 2006, und das sind auch schon 10 lange Jahre, wird die Beratung und die weitere politische Arbeit ausschließlich ehrenamtlich gemacht. Seit das Solidaritätszentrum in der Willy Brandt Allee entstanden ist, arbeiten 6 BundesfreiwilligendienstlerInnen für das Flüchtlingsforum, und für 10 Stunden wöchentlich kann eine Büro/Verwaltungs/Buchhaltungsmitarbeiterin beschäftigt werden. Da die Stellen von Stiftungs- und Spendengeldern abhängig und in den nächsten Monaten zunächst auslaufen, muss geschaut werden wie das dort weitergeht. Und hier hilft natürlich das Geld von der Erich-Mühsam-Gesellschaft sehr. Das Flüchtlingsforum handelt nach meiner Einschätzung unter dem Motto „Genug ist nicht genug“. Der politische Ansatz und die Einsicht in die Notwendigkeit, dass eine Flüchtlingssolidaritätsarbeit nicht nur im humanitären Bereich verharren kann, sondern einhergehen muss mit gesellschaftlichen Forderungen, hat so meine Einschätzung - beim Flüchtlingsforum die Erkenntnis reifen lassen, dass im Prinzip nie genug getan werden kann, um eine faire und gerechte Flüchtlingsaufnahme und eine Angleichung der Rechte von Personen mit ungesichertem Aufenthalt zu erreichen. Wie heißt es in dem Lied weiter: „Genug ist nicht genug, ich lass mich nicht belügen. Schon Schweigen ist Betrug, genug kann nie genügen.“ Geschwiegen hat das Flüchtlingsforum nie. Weder in den letzten Jahren, als es um Gesetzesverschärfungen ging, noch bei der Diskussion um eine neue Flüchtlingsunterkunft im Bornkamp. Geschwiegen hat das Flüchtlingsforum auch nicht vor knapp einem Jahr, als es um die menschenwürdige Versorgung, und die Verpflegung der Transitflüchtlinge in Lübeck ging. Da ist Großartiges auch unter Zusammenarbeit mit anderen Lübeckerinnen und Lübeckern geleistet worden. Genug ist eben nicht genug ich lass mich nicht betrügen. Das Flüchtlingsforum analysiert die aktuellen Gesetzesverschärfungen, die u.a. durch das Gesetz zur Neubestimmung des Bleiberechts und der Aufenthaltsbeendigung das Asylbeschleunigungsgesetz, das Gesetz zur erleichterten Ausweisung von straffälligen Ausländern und zum erweiterten Ausschluss der Flüchtlingsanerkennung bei straffälligen Asylbewerbern und das Integrationsgesetz für Schutzsuchende geschaffen wurden. Das Flüchtlingsforum lässt sich nicht betrügen, auch nicht durch so eine Bezeichnung wie „Integrationsgesetz“. Wir brauchten nicht nur in Lübeck das Lübecker Flüchtlingsforum, sondern entsprechende Organisationen, regional verankert vor Ort in allen größeren Städten, was nicht heißen soll, dass es nicht anderswo auch engagierte Nicht-Regierungsorganisationen gibt. Im Refrain heißt es bei Konstantin Wecker weiter Schon Schweigen ist Betrug, genug kann nie genügen. Deshalb zum Schluss einige aktuelle Forderungen des Forums, denen ich mich anschließe und die nicht verschwiegen werden dürfen: Das Sterben an den europäischen Außengrenzen und in den Flüchtlingslagern in Griechenland und Italien muss mehr öffentlich gemacht werden, Eine menschenverachtende und rassistische Flüchtlingsabwehr darf nicht im Mittelpunkt der Politik stehen das Konzept der sogenannten sicheren Herkunftsstaaten ist aufzugeben. Und schließlich darf es nicht zu einer gesellschaftlichen Verrohung im Umgang mit Menschen kommen. Vielen Dank ![]() Laudatio auf Konstantin Wecker – Musik- und Kongresshalle 14.10.2016 Lieber Konstantin Wecker, lieber Lienhard Böhning, meine sehr geehrten Damen und Herren, es ist eine Grundregel des Theaters, keine Reden vor dem Konzert oder der Premiere zu halten. Gute Künstler sind bis zum Zerreißen angespannt und das Publikum möchte viel lieber wissen, was jetzt auf der Bühne passiert, als eine oder mehrere Reden zu hören. Die Dramaturgie des Erich-Mühsam-Preises erlaubt uns heute nicht, dieser Regel zu folgen. Drei Reden vor dem Konzert. Deshalb wurde mir die Aufgabe gestellt: „Erich-Mühsam-Preis für Konstantin Wecker in acht Minuten“. Erich Mühsam ist von den drei Lübecker Bürgersöhnen, die Ende des 19. Jahrhunderts die Stadt ohne Schulabschluss verließen, aus denen dann aber in der literarischen Welt doch noch etwas wurde, sicher nicht der berühmteste. Aber er ist der aktuellste. Wenn das politische System wackelt, so wie es in der Bundesrepublik dieser Tage seit 1968 das erste Mal wieder der Fall ist, ist es ratsam, sich wieder intensiver mit Erich Mühsam zu beschäftigen. Kaum jemand hat die Brüche und Fragilitäten der Weimarer Republik, die Ungerechtigkeiten, ja Verbrechen der sie regierenden Parteien schärfer beobachtet und origineller beschrieben als Erich Mühsam. Der Erich-Mühsam-Preis will dieses Andenken lebendig erhalten und der Lübecker Galerist Frank-Thomas Gaulin, der ja, wie wir alle wissen, in großen Zusammenhängen und Zeiträumen denkt, hat diesen Preis gestiftet. Die Parallelen zwischen Konstantin Wecker und Erich Mühsam springen so ins Auge, dass man sich im Grunde wundert, dass die Erich-Mühsam-Gesellschaft nicht schon viel früher ihren Preis an Konstantin Wecker vergeben hat. Bezwingend ist Weckers künstlerische Qualität. Man tritt den anderen Preisträgern sicherlich nicht zu nahe, wenn man feststellt: Sie, Herr Wecker, sind der künstlerischste der bisherigen Mühsam-Preisträger und sicherlich auch der, der die Höhen und Tiefen der Münchner Bohème am intensivsten ausgekostet hat. Als Liedermacher, Poet, aber auch als Roman-Autor, politischer Schriftsteller, Schauspieler und Komponist. Aber es gibt noch andere schöne Gemeinsamkeiten: Sie und Erich Mühsam sind beide Künstler und Lebemänner, die in ihrer Jugend mehr oder weniger kalkulierte Grenzüberschreitungen eingingen, nicht nur – aber auch – um sich von dominanten bürgerlichen Elternhäusern abzusetzen. Dann die Liebe zu südlichen Seen, das zeitweilige Leben in Italien. Erich Mühsam streifte in den Jahren 1904 bis 1907 durch die italienische Schweiz und Norditalien, um seine, wie er selber in den Tagebüchern sagt, „Lebenswildheit auszutoben“. Sie, Konstantin Wecker, entdeckten mit 20, 21 den Gardasee. Italien war Ihr erstes Abenteuer, der Gardasee die erste Liebe, die zweite war dann Rom. Mit 23 Jahren haben Sie das Lied „Sommer war’s“ geschrieben. Es ist auf Ihrer allerersten Platte erschienen. Eine weitere wichtige Parallele ist natürlich das Wirken in, eigentlich das Gestalten der Münchener Bohème und Kleinkunstszene. Erich Mühsam ließ sich 1909 in München nieder. Schlug sich mit Honoraren für Kabarettaufträge und Zeitschriftenbeiträge durch. Doch das Geld reichte nie. Mühsams Freigiebigkeit war sagenumwoben. Die Kette der Schnorrer riss nie ab. Er half verarmten Dichtern, löste verschuldete Schauspielerinnen aus, kümmerte sich liebevoll um entlaufene Dienstmädchen. Theater, Kabarett, Literatur, Politik prägen sein Leben bis zum Beginn des Ersten Weltkriegs. In seinem wunderbaren Tagebuch protokolliert Mühsam die Kneipenabende, Geldsorgen und Frauengeschichten. Möglicherweise erinnert Sie, Herr Wecker, das an Ihre eigene Vergangenheit auf kleinen Münchener Bühnen der 70er und 80er Jahre, aber auch bei der Lach- und Schießgesellschaft. Was für Erich Mühsam die Zusammenarbeit mit Franziska Reventlow, Heinrich Mann, Lion Feuchtwanger oder Frank Wedekind war, ist für Sie die Arbeit mit Sammy Drechsel, Dieter Hildebrandt, Helmut Dietl oder Maria Mayer. Bühnen Bühnen, wie das Song Parnass oder Ihr Kaffee Giesing waren Wohnzimmer, Begegnungszentren, politische Plätze und sind jetzt ebenso Teil der Münchener, ja der deutschen Kulturgeschichte wie einst das Café Stefanie. Desweiteren – ich will es nicht unterschlagen: Intime Erfahrungen mit Bayerischen Justizvollzugsanstalten, die sich auch in der literarischen und poetischen Produktion niedergeschlagen haben. Dann natürlich das Bekenntnis zum Anarchismus. Künstler sind wahrscheinlich häufiger Anarchisten als wir Mitglieder der normalen Bevölkerung. Von Ihnen, Herr Wecker, stammt das schöne Zitat „Henry Miller sagte mal, im Grunde seines Herzens muss jeder Künstler Anarchist sein. Und das habe ich auch immer ernst genommen.“ Erich Mühsam ist ebenso wie Ihnen oft Naivität vorgeworfen worden. Nicht nur, während seines Agierens in der Münchener Räterepublik. Die Naivität des Künstlers haben Sie, Konstantin Wecker, immer verteidigt. Als Sie 2003 kurz vor dem Irak-Krieg nach Teheran gefahren sind, haben Sie darauf bestanden, sich ein eigenes Bild vor Ort zu machen. Naivität sei etwas ganz Positives, wenn man dadurch in die Gedankenwelt eines Kindes wieder eintreten kann und sich fragt, warum das so sei. Ein weiteres schönes Zitat von Ihnen, Herr Wecker: „Man muss sich täuschen dürfen. Es gibt keine Biographie ohne Niederlage. Das gibt es nur in gefälschten Biographien von Wirtschaftsbossen.“ Das könnte natürlich auch von Mühsam stammen. Auch er vertrat das Scheitern als Grundprinzip des Fortschritts und des Fortkommens. Immer wieder lugt eine profunde literarische und musikalische Bildung bei Konstantin Wecker hervor. Hier ein bisschen Goethe, dort ein bisschen Georg Trakl, ein Zitat von Schiller, eine Hommage an Kurt Tucholsky. Gerade die Literatur des frühen 20. Jahrhunderts, bis zum Ende der Weimarer Republik, scheint es Ihnen, Herr Wecker, angetan zu haben. Deshalb liegen wir mit dem Erich-Mühsam-Preis an Sie wahrscheinlich goldrichtig. Ich möchte diese Laudatio mit einem Tabubruch beenden. Nicht nur Erich Mühsam, sondern auch Sie, Konstantin Wecker, haben eine Eigenschaft, die in den bisherigen Würdigungen und der doch recht umfangreichen Sekundärliteratur nicht vorkommt und die man mit genuin linken Künstlern eher selten in Verbindung bringt. Sie sind beide nicht nur auf hohem Niveau kreativ, sondern Sie sind auch ausgesprochen fleißig. Sie und Erich Mühsam haben Abend für Abend vor großem und manchmal auch vor kleinerem Publikum die Probe gemacht, dass mit Ihren Werken etwas anzufangen ist. Die Zahl Ihrer Bühnenprogramme, Ihrer Filmmusiken, Ihrer Musicals und Bücher ist Legion und in einer solchen Rede nur annähernd zu würdigen. Erich Mühsam definiert in dem Memoirenband „Unpolitische Erinnerungen“ den Künstler: „Was ihn ausmacht, ist, neben der angeborenen Veranlagung, Gesehenes, Erdachtes und Erlebtes zu formen: Gesinnung, Fleiß und das Streben nach einem Weltbild.“ In diesem Sinne hat niemand den Erich-Mühsam-Preis mehr verdient als Sie, Konstantin Wecker! ![]() Liebe Freunde, was für eine Ehre und große Freude: Die Erich Mühsam- Gesellschaft hat mir den Erich-Mühsam-Preis verliehen, der alle drei Jahre vergeben wird. Ich liebe Mühsam seit ich Gedichte zu lesen begann, ich war und bin erschüttert über all das, was dieser aufrechte und liebenswerte Anarchist erdulden musste. Gefängnis und Folter konnten ihn nicht brechen und als seine Folterknechte im KZ Oranienburg seinen Selbstmord verlangten, weigerte er sich. Sie haben ihn zu Tode gequält und dann aufgehängt. Er verkörperte all das, was den Nazis zuwider war: er war Jude, Anarchosyndikalist, Freigeist und vor allem war er ein warmherziger Mensch. Dieser mutige Mann wurde als Schüler wegen „sozialdemokratischer Umtriebe“ der Schule verwiesen - ach wären die Sozialdemokraten doch wieder umtriebig - er war in der Roten Hilfe tätig, er hat sich nie verbiegen lassen. Zusammen mit Ernst Toller und Gustav Landauer gehörte er zu den Initiatoren und Anführern der ersten Phase der Münchner Räterepublik ab dem 7. April 1919. Bereits am 13. April 1919 wurde er deswegen verhaftet. Erich Mühsam hat sich sein Leben lang nicht gefügt. Schon früh hatte er eindringlich vor der unheilbringenden Gefahr des Faschismus gewarnt und gehörte zu den ersten und bekanntesten Opfern. Am 10. Juli 1934 wurde er im KZ Oranienburg ermordet. Sein Name wurde zum Synonym für Menschlichkeit, Würde und Widerstand gegen Unrecht. Wenn die Erich-Mühsam-Gesellschaft schreibt, ich sei in seinem Sinne ein Anarchist, der weiterhin an eine herrschaftsfreie Gesellschaft glaubt, dann fühle ich mich sehr geehrt. Bürgers Alpdruck Was sinnst du, Bürger, bleich und welk? Hält dich ein Spuk zum Narren? Nachtschlafend hörst du im Gebälk den Totenkäfer scharren. Er wühlt und bohrt, gräbt und rumort, und seine Beine tasten um Säcke und um Kasten. Horch, Bürger, horch! Der Käfer läuft. Er kratzt ans Hauptbuch eilig. Nichts, was du schwitzend aufgehäuft, ist seinen Fühlern heilig. Der Käfer rennt. Der Bürger flennt. In bangen Angstgedanken fühlt er die Erde wanken. Ja, Bürger, ja - die Erde bebt. Es wackelt deine Habe. Was du geliebt, was du erstrebt, das rasselt jetzt zu Grabe. Aus Dur wird Moll, aus Haben Soll. Erst fallen die Devisen, dann fällst du selbst zu diesen. Verzweifelt schießt die Bürgerwehr das Volk zu Brei und Klumpen. Ein Toter produziert nichts mehr, und nichts langt nicht zum Pumpen. Wo kein Kredit, da kein Profit. Wo kein Profit, da enden Weltlust und Dividenden. Hörst, Bürger, du den Totenwurm? Er fährt durch Holz und Steine, und sein Geraschel weckt zum Sturm des Leichenvolks Gebeine. Ein Totentanz macht Schlußbilanz und schickt dich in die Binsen samt Kapital und Zinsen. Erich Mühsam ![]() Einladung zum Erich Mühsam Gedenk- und Sommerfest 15. Juli 2017, 16 - 21 Uhr Treppe am Hufeisenteich Fritz-Reuter-Allee 12359 Berlin - Neukölln/Britz (U7 Blaschkoallee oder U7 Parchimer Allee) u.a. mit Führungen zu Häusern politisch Verfolgter oder Ermordeter während der NS-Zeit, Infoständen, Essen, Trinken, gemütlichem Beisammensein, Musik und ab 18 Uhr DER SINGENDE TRESEN & MARKUS LISKE: „... und erfüllt ihr Hoffen!“ * * Eintritt frei - freiwilliger Beitrag erbeten Dies ist eine Veranstaltung der Anwohner*innen Initiative Hufeisern gegen Rechts. - im Rahmen des Festivals für ein offenes und solidarisches Neukölln, 14.-16. Juli 2017 - ![]() Am 10. Juli 2017, Erich Mühsams 83. Todestag, findet von ca. 15.00 - 19.00 Uhr das alljährliche Picknick am Grab von Kreszentia und Erich Mühsam statt. Beider Leben und Werk mit Lesung, Lied, im Gespräch vergegenwärtigen - das wird sich spontan ergeben. Adresse: Waldfriedhof Dahlem, Hüttenweg 47 U - Bahn Oskar-Helene-Heim, Bus 285 ![]() Der Braunschweiger Bildhauer Denis Stuart Rose schenkte im Rahmen einer kleinen Feierstunde am 29.4. 2017 der Erich-Mühsam-Gesellschaft (EMG) seine Plastik: "JEDEM DAS SEINE." Das Kunstwerk stellt die Ermordung des Lübecker Dichters Erich Mühsam durch die Nazis im Jahre 1934 in Oranienburg dar. Die Mitglieder der EMG waren von der Darstellung des Todeskampfes Mühsams sehr bewegt. Lienhard Böhning , der 1. Vorsitzende der EMG, bedankte sich für das Geschenk. Die Plastik wird im Buddenbrookhaus einen würdigen Platz erhalten. Die Feierstunde wurde umrahmt von einer Lesung mit Erich Mühsam Texten, vorgetragen von Rosemarie Bouteiller. ![]() ![]() Fotos und Text: Günther Bruns, Schriftführer der EMG ![]() ![]() Erich-Mühsam-Preis 2016 Der Erich-Mühsam-Preis wird in diesem Jahr verliehen an Konstantin Wecker Liedermacher, Poet, philosophierender Musiker, musizierender Philosoph, Aktivist, Anarchist Der Erich-Mühsam-Förderpreis wird verliehen an das Lübecker Flüchtlingsforum Beide Preise werden gestiftet von Frank-Thomas Gaulin Die öffentliche Preisverleihung findet statt am Freitag, d. 14. Oktober 2016 um 18.00 Uhr in der Musik- und Kongresshalle Lübeck (MuK) Willy-Brandt-Allee 10 Eintritt frei ! (Einlass ab 17.30 Uhr ) Konzert: ![]() Um 20.00 Uhr gibt Konstantin Wecker ein Konzert in der Musik- und Kongresshalle. Veranstalter: Lübecker Musik- und Kongresshallen GmbH Karten sind zu erhalten bei: tips&TICKETS Kartenvorverkaufsstelle Telefon: +49(0)451/7904-400 Telefax: +49(0)451/7904-100 Email: tipsundtickets@muk.de Internet: www.muk.de ![]() In Zusammenarbeit mit der Gemeinnützigen Gesellschaft Lübeck findet im Rahmen der Dienstagsvorträge folgende Veranstaltung statt: 11. Oktober 2016 um 19.30 Uhr in der Gemeinnützigen Gesellschaft, Königstraße 5 in 23552 Lübeck „Das, was ich sehne, steht über den Lüften“ Eine Hommage an Erich Mühsam in Liedern und Texten Anna Haentjens: Gesang / Rezitation Sven Selle: Klavier ![]() ![]() ![]() Wir laden herzlich ein zu unserer Jahrestagung 2016 in die Gustav-Heinemann-Bildungsstätte in Bad Malente vom 06.05.2016 bis 08.05.2016 zum Thema: Rassismus, Antisemitismus, politische Gewalt und Verfolgung. Wechselwirkungen und Widersprüche
![]() Die Bakuninhütte wird Kulturdenkmal! Zum ersten Mal findet in Deutschland ein Geschichtsort der anarchosyndikalistischen Bewegung als Kulturdenkmal offiziell Anerkennung. In einem Schreiben vom 03.09.2015 wurde dies dem Eigentümer der Bakuninhütte, dem Kreis der Wander- & Naturfreunde Meiningen e. V., vom zuständigen Gebietsgutachter des Thüringischen Landesamtes für Denkmalpflege und Archäologie, Erfurt, mitgeteilt. Damit geht eine Unterschutz-stellung des historischen Grundstücks nach § 2 Abs. 1 Thüringer Denkmalschutzgesetzes (ThürDSchG) einher. Die Vorrausetzungen sind aus geschichtlichen und wissenschaftlichen Gründen gegeben, so das zuständige Landesamt. Bereits vor 10 Jahren wurde der Denkmalstatus der Bakuninhütte geprüft – mit negativem Ergebnis. Die jetzt vorgenommene Neubeurteilung basiert wesentlich auf dem Material - Fotos, Dokumente, etc. - , das der Verein in sechsjähriger Arbeit zusammenstellte. Bereits im Vorfeld zu dem Begutachtungstermin Anfang August vor Ort hatte es vom Vorsitzenden des Denkmalbeirates des Kreises Schmalkalden-Meiningen, Dr. Jochen Halbig und dem Kreisheimatpfleger, Axel Wirth, die Bitte um Neuprüfung der Denkmalwürdigkeit und Denkmalfähigkeit gegeben. Die Sonderausstellung der Meininger Museen „Mühsam in Meiningen – Meiningen und seine Anarchisten“ und die Fachtagung in der Meininger Volkshochschule im Juni haben unbedingt dazu beigetragen, die Bedeutung des Objektes fundiert darzustellen und zu rezipieren. Daran habe es bei der Erstbeurteilung vor zehn Jahren noch gemangelt, so das Landesamt. ![]() Tag des offenen Denkmals Der Wanderverein Bakuninhütte e. V. (Meiningen) lädt alle Interessierten zum bundesweiten „Tag des offenen Denkmals“, am Sonntag, den 13. September 2015, an die Bakuninhütte auf der Hohen Maas (Flur Ellingshausen) herzlich ein. Dem diesjährigen Motto „Handwerk, Technik, Industrie“ folgend, werden wir uns auf die Suche nach der Industriearbeiterschaft des 20. Jahrhunderts begeben. Vom handwerklichen Geschick der anarchosyndikalistischen Meininger Familien zeugt noch heute ihr solidarisch errichtetes Gebäude, die Bakuninhütte. Mit einem differenzierten Konzept stritten sie für eine alternative Gesellschafts-ordnung auf Gewerkschaftsbasis und antworteten damit auf die zunehmende Industrialisierung und ihre sozialen Folgen zu Beginn des 20. Jahrhunderts. Herausragend ist dieses zeitgeschichtliche Kulturdenkmal allein wegen seiner Seltenheit. „So scheint die Bakuninhütte bei Meiningen also der einzige halbwegs gelungene Plan zur Errichtung eines anarchistischen Ferienheims während der Weimarer Zeit geblieben zu sein“, betonte der Historiker Prof. Dr. Ulrich Linse. Die Bakuninhütte wurde in den 1920er-Jahren aus einer Selbstversorgungsfläche hungernder Arbeiter und Arbeiterinnen geboren. Aus dem Gemüsefeld wurde im Laufe der Jahre eine Schutzhütte, die schließlich zu einem Steinhaus ausgebaut wurde. Als Bildungs- und Erholungsheim erlangte der Ort überregionale Bedeutung, bis seine Trägergemeinschaft durch die Nationalsozialisten enteignet wurde. In der DDR diente die Hütte u. a. als FDJ-Ferienlager, als Lehr- und Forschungsstation des Kulturbundes und zuletzt als Übungsgelände der Bereitschaftspolizei. Nach der Wende verfielen Gebäude und Grundstück zunehmend, bis zur Neubelebung ab 2006. Rundwanderung Zum diesjährigen Tag des offenen Denkmals wird eine etwa sechsstündige Rundwanderung angeboten. Diese beginnt Sonntag, den 13. September, um 10 Uhr, im Meininger Schlosshof. Wanderleiter Dr. Andreas Seifert vom Meininger Baumbachhaus wird von dort aus die Gruppe über die Stationen Wolfsschlucht, Parkfriedhof und Donopskuppe zur Bakuninhütte führen. Unterwegs wird er nicht nur mit Erich Mühsam bekannt machen, sondern auch über interessante Begebenheiten im Raum Meiningen zwischen Kaiserreich und Zeit des Nationalsozialismus berichten. An der Bakuninhütte erwarten Mitglieder des Wandervereins die Teilnehmenden zu einer Mittagsrast mit warmen Speisen und Getränken. Zudem stehen Führungen durch die Hütte und das umgebende Gelände mit Informationen zur Nutzungsgeschichte des Areals auf dem Programm. Danach führt die Wander
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